Verdienter 23:21 (13:15) Erfolg bei der HSG Kastellaun/Simmern auf der letzten Rille
Um es vorweg zu sagen: Die zweiten 30 Minuten im Spitzenspiel der Damenhandball Rheinlandliga zwischen der HSG Kastellaun/Simmern und dem TV Engers war das Beste was die Engerser Mannschaft in dieser Saison abgeliefert hat.
Die Vorzeichen dafür sahen allerdings gar nicht gut aus. Trainerin Angelika Moskopp musste in ihrem letzten Spiel auf der Engerser Bank auf Derya Akbulut und Lara Mohrs aus beruflichen Gründen und auf Patricia Bäck verletzungsbedingt verzichten. Dankenswerter Weise stellte sich Alexandra Schmitz noch einmal zur Verfügung. Somit hatte der TVE nur 2 Auswechselspielerinnen in der Halle der Regionalschule in Simmern dabei.
Trotzdem begann das Spiel überraschend gut für den TV Engers. Bis zum 3:3 war es ein ausgeglichenes Duell. Danach spielten die Engerserinnen ihre Routine gekonnt aus und gingen mit 7:4 in Führung. Aber anstatt in aller Ruhe weiter zu agieren, riss auf einmal der Faden und die Aktionen wurde zusehends hektischer. Unverständliche Fehlpässe führten immer wieder zu Tempogegenstößen der HSG, die dann schnell zum 7:7 ausgleichen konnte und sogar mit 9:7 ihrerseits in Führung ging.
Carolin Wambach war es in dieser Phase zu verdanken, dass der TVE noch im Spiel blieb. Mit tollen Einzelaktionen gelangen ihr insgesamt 7 Treffer und sie legte damit mit den Grundstein zum späteren Sieg.
Zu allem Unglück verletzte sich Birgit Peusens bei einer Abwehraktion so heftig am Fußgelenk, dass an ein Weiterspielen vorerst nicht zu denken war. Auch Kathi Marx musste zeitgleich an der lädierten Schulter behandelt werden. Keine guten Voraussetzungen für den TVE. Der noch mögliche 2. Tabellenplatz schien in weite Ferne gerückt zu sein. Trotzdem hielt man bis zum Pausenstand von 15:13 für die HSG noch einigermaßen mit. Allerdings gab man zu diesem Zeitpunkt keinen Pfifferling mehr für den TV Engers, zumal die Gastgeberinnen mehr und mehr das Spielgeschehen bestimmten.
Auch die zweite Halbzeit begann nicht vielversprechend für Engers. Die Hunsrückerinnne erhöhten auf 16:13 und es schien, als ob der TV Engers jetzt endgültig auf die Verliererstrasse gedrängt würde. Doch urplötzlich ging ein Ruck durch die Engerser Mannschaft. Auf einmal lief das Spiel des TVE. Kastellaun/Simmern wurde fortan in die Defensive gedrängt und konnte ca. 15 Minuten lang kein Tor mehr erzielen. Helen Ganzer kurbelte jetzt das Spiel an und erzielte insgesamt ebenfalls 7 Treffer. Die Engerser Mädels drehten das Spiel jetzt wieder zu ihren Gunsten und lagen 5 Minuten vor Schluss mit 21:18 in Führung. Kastellaun/Simmern kam aber nochmal auf 21:20 heran. Es wurde nochmal richtig spannend. In dieser Phase hielt Torhüterin Kerstin Marci 2 Siebenmeter Strafwürfe in Folge und sicherte somit beide Punkte für den TVE. Birgit Peusens biss noch einmal auf die Zähne und sorgte so zum Schluss mit für Entlastung ihrer Mannschaft.
Die zweite Halbzeit lief auf Engerser Seite über weite Strecken wie aus einem Guss. Anne KInzer, Kerstin Neckel und Kathi Marx zeigten gute Abwehrleistungen und in ihrem letzten Spiel gelangen Regina Juchem nochmal 3 wichtige Tore. Sie sorgte so für einen tollen Abschluss ihrer langen Handballkarriere.
Der Sieg des TVE hätte durchaus höher ausfallen können, hätten nicht Pfosten und Latte ca. 1 Dutzendmal im Weg gestanden. Allein Helen Ganzer verbuchte 8 Holztreffer.
Da der TuS Bannberscheid in Schweich mit 15:17 unterlag, bedeutet dieser Sieg für die Mannschaft des TV Engers, wie im Vorjahr, wieder Tabellenplatz zwei. Eine ganz tolle Leistung des Teams, an die man nach der verkorksten Rückrunde nicht mehr zu hoffen gewagt hatte.
TV Engers: Kerstin Marci, Alexandra Irmgartz-Oberländer, Birgit Peusens (4), Kerstin Neckel (1), Carolin Wambach (7), Anne Kinzer (1), Helen Ganzer (7/2), Regina Juchem (3), Kathi Marx, Alexandra Schmitz.