Liebe Handballerinnen und alle, die auf irgendeine Weise mit dem Engerser und Bannberscheider Handball verbunden sind.

Zu  Anfang der Corona-Pandemie, als zum ersten Mal alles gestoppt wurde, hatte ich mich schon einmal zu Wort gemeldet und meine Gedanken dazu geäußert. Jetzt, fast ein dreiviertel Jahr später, wurde ich gebeten, dies noch einmal zu tun. Dieser Bitte komme ich gerne nach.

Leider hat sich die Lage seitdem nicht wesentlich geändert, eher noch verschlimmert. Nachdem wir einigermaßen gut durch den Sommer gekommen sind,  stehen uns jetzt wieder schwerere Zeiten bevor.

Unsere Mannschaften konnten nach langer Zeit mal wieder zusammen das Training aufnehmen, die Erste Mannschaft hat eine viel versprechende Spielgemeinschaft mit dem TuS Bannberscheid begründet und jetzt ist erstmal wieder alles auf 0 gestellt. Das ist schade, teilweise auch unverständlich bzw. schlecht erklärbar, aber nicht zu ändern.

Was soll ich sagen, um ein wenig Mut zu machen?

Dass es irgendwann wieder besser wird?
Oder dass alles irgendwann ganz vorbei ist?
Dass das Virus irgendwann komplett verschwunden ist?
Ehrlich gesagt, so ganz bin ich davon nicht überzeugt. Wir werden noch lange Zeit mit dem Thema zu tun haben.
Und alle, die anderer Ansicht sind, liegen meines Erachtens nach vielleicht daneben.
Aber das ist meine ganz persönliche Meinung.

Aber wir können Mut aus der Tatsache schöpfen, dass der Mensch grundsätzlich ein anpassungsfähiges Wesen ist.
Wir müssen lernen, mit diesem Virus zu leben, und das wird uns mit Sicherheit gelingen.
Es wird nicht einfach, es wird auch Opfer kosten.
Wir müssen uns künftig bei vielen Dingen umstellen.
Aber ich denke, dass wir das hinbekommen.

Wir als TVE oder als SG BaEng können im kleinen zeigen, was auch im großen, sprich in der gesamten Gesellschaft, künftig mehr denn je, erforderlich sein wird.
Zusammenhalt, gegenseitiger Respekt, Disziplin, Achtung voreinander, Fairness, Durchhaltevermögen und das Beachten von festgelegten Regeln, auch wenn man die vielleicht nicht immer als sinnvoll erachtet.
Tugenden, die zu allen Zeiten insbesondere Sportler ausgezeichnet haben, sind jetzt gefragt wie nie zuvor.

Ich bin mir durchaus bewusst, wie schwer das dem ein oder anderen  teilweise fallen wird. Mir selbst nämlich auch.
Und gerade der gemeinsame Sport ist so wichtig, um sich auch von den Sorgen und Gedanken, die man sich macht, ein wenig abzulenken.
Von dem gesundheitlichen Nutzen will ich gar nicht erst sprechen.
Daher hoffe ich, dass das bald wieder möglich sein wird.
Und wenn es sein muss, dass ich mir Eure Spiele mit einer Maske ansehe und mir dreimal die Finger wasche. Du lieber Gott, es gibt wesentlich schlimmeres.

Ich wünsche Euch von dieser Stelle alles Gute.
Haltet durch und seid zuversichtlich.
Es werden auch wieder bessere Zeiten kommen.
Schaut ab und zu mal auf die, denen es grad mal nicht so gut geht und baut die ein bisschen auf.

Vor allem wünsche ich Euch und allen, die Euch am Herzen liegen, gute Gesundheit.

Euer Benno
Engers, 31.10.2020