Hart erkämpftes 22:19 (11:12) in Mertesdorf
Das Positive zuerst: Hauptsache 2 Punkte eingefahren und das Spiel in den letzten Minuten noch hingebogen.
Die Anfahrt war schon symptomatisch für das Spiel. Durch einige Baustellen rund um Mertesdorf zu Umwegen gezwungen, kam man erst 30 Minuten vor dem Anpfiff an der Ruwertalhalle an. Eine konzentrierte Vorbereitung sieht dann anders aus.
Zudem musste der TVE neben Kathi Marx auch noch auf Lara Mohrs verzichten, sodass die Bank mit nur 2 Feldspielerinnen zum Wechseln besetzt war.
Trotzdem schien bis zum 3:1 für den TVE alles nach Plan zu laufen. Drei schnelle Konter sorgten für den anfänglichen Vorsprung. Doch irgendwie war dann der Wurm drin im Engerser Spiel. Die HSG Mertesdorf, Tabellenvorletzter mit 1:7 Punkten, wehrte sich nach Kräften und kam immer besser in die Begegnung hinein. Vor allem der Rückraum der Gastgeberinnen stellte die 6:0 Abwehr des TVE immer öfter vor Probleme. Hinzu kam, dass Kerstin Marci im Tor nicht ihren besten Tag erwischt hatte, was zusätzlich für Unsicherheit sorgte.
Im Angriff des TVE lief nicht mehr viel zusammen. Das gewohnt schelle Spiel kam nicht zur Entfaltung, weil die TVE Angreiferinnen es immer wieder versuchten durch die Mitte zu Torerfolgen zu kommen. Doch die robuste und körperlich sehr präsente HSG Abwehr wusste das geschickt zu verhindern. Die Chancen, die man dann noch herausspielte, wurden reihenweise leichtsinnig und unkonzentriert vergeben. Dem TVE fehlte in dieser ersten Hälfte einfach die Mittel, dem Spiel die entscheidende Richtung zu geben. So war es nicht verwunderlich, dass die HSG, nachdem sie zum 3:3 ausgeglichen hatte, während der restlichen Spielzeit der ersten Hälfte stets in Führung lag. Im Engerser Lager hoffte man, trotz des 11:12 Rückstandes, auf die zweite Hälfte.
Und die begann etwas besser. Die inzwischen umgestellte 5:1 Abwehrformation hatte sich gut auf den Mertesdorfer Angriff eingestellt. Über 13:13 ging der TVE dann 15:13 in Führung. Es schien zu jetzt zu laufen. Aber Mertesdorf kam wieder zurück. Der TVE hatte wieder seine liebe Not mit dem Gegner, der mit großem Kampfgeist ihren Gästen Paroli bot. Einzig Lara Dück, die in der zweiten Hälfte im Tor stand, war es zu verdanken, dass der TVE im Spiel blieb. 10 Minuten vor dem Ende war die HSG wieder mit 18:17 in Führung und auf dem Weg einen oder sogar beide Punkte zu gewinnen. Die Fehlerquote beim Abschluss war bei den Gästen weiterhin unverändert hoch. Dennoch glich der TVE zum 18:18 aus und nahm kurz darauf die Auszeit. Hierbei schwor sich die Mannschaft nochmal auf die letzten Minuten ein und siehe da, der Knoten schien auf einmal geplatzt zu sein. In dieser letzten Phase des Spiels bewiesen die Routeniers Derya Akbulut und Nicole Skrinda Nerven und warfen ihre Mannschaft mit 22:18 in Führung. Damit war das Spiel entschieden. Ein Siebenmeter für die HSG, 30 Sekunden vor Schluss, war nur noch Ergebniskosmetik.
Es war ein schwer erkämpfter Sieg für den TVE. Die Spielerinnen aus Mertesdorf konnten einem schon etwas leidtun, wurden sie für ihr aufopferungsvolles Spiel am Ende nicht belohnt.
TV Engers: Kerstin Marci, Lara Dück, Birgit Peusens (4), Janina Rau, Anne-Lena Thiel (2), Kerstin Neckel (1), Derya Akbulut (9/2), Nicole Skrinda (4), Anne Kinzer (1), Patricia Bäck (1).